Salzpfad

So – das Zelt ist gestern gekommen – soll natürlich heißen: geliefert worden – und steht jetzt mitten in meinem Wohnzimmer. Fesch sieht es aus, das Innenzelt clever aufgehängt an elegant gebogenem vierbeinigen Aluminiumgstänge, ästhetisch schon mal top. Das Außenzelt

OK, jetzt habe ich mein „erstes Mal“ hinter mir, jedenfalls das erste Mal seit vielen Jahren Schlafen im Zelt, in einem Schlafsack, auf einer Isomatte! Niemand musste mich hineinbugsieren, niemand musste mich herauszerren und selbst ein nächtlicher Toilettenbesuch verlief unfallfrei.

Die bestellten Sachen trudeln jetzt Tag für Tag ein – der Paketbote nennt mich mittlerweile beim Vornamen – und der Platz auf meinem großen Wohnzimmertisch wird langsam knapp. Im Traum beginnen die Neuzugänge auf eine magische Weise Kontakt aufzunehmen mit

Vom Plan zur Umsetzung: Heute soll es zum Schwur kommen und der möglichst realistisch gepackte Rucksack (13,5 Kg) erstmals seit Jahren wieder auf dem Rücken des Trägers von A nach B bewegt werden. Zwischen A und B liegen zunächst nur

Heute steht die Simulation von Selbstversorgung auf dem Plan. Die bis dato fehlende Gaskartusche ist nun endlich vor Ort und beim Einzelhändler seines Vertrauens hat der Ruheständler asiatische Nudelgerichte in gefriergetrockneter Form aufgetan. Diese bieten sich aufgrund ihres geringen Gewichts

Mittlerweile ist das Thema SWCP raum- und hirnfüllend. Das Wohnzimmer des Ruheständlers gleicht einem kleinen Outdoor-Laden, To-do- und Zu-besorgen-Listen entstehen, wachsen, werden abgestrichen. Der Paketbote trinkt mittlerweile Kaffee bei mir. ETA, die Electronic Travel Authorisation, für das gebrexite Großbritannien ist

Von gestern auf heute war Generalprobe – in 3 Wochen wird es ernst. Zunächst ging es von Kettwig nach Düsseldorf durch die Botanik: 20,6 KM. Ziel war die dortige Klinik, auf deren großem grünen Gelände ich erstmals das Zelt in

Je weniger Zeit bis zur Abfahrt bleibt desto mehr Respekt erwächst beim Ruheständler vor dem geplanten Vorhaben. Natürlich ist das Thema jetzt nahezu omnipräsent und ungebeten ploppt aus dem Hinterhalt immer mal wieder die ketzerische Frage auf, ob dieser Wahnsinn

Das war nett gestern Abend. Mit Freundinnen und Freunden gemeinsam am großen Tisch sitzen, gut und ausgiebig essen und trinken und Bilder der kommenden Reise „an die Wand werfen“. Viel Zuspruch und Ermunterung hat der Ruheständler erfahren und reichliche Zusicherung

So, der Countdown ist durch: Aus Tagen wurden am Ende Stunden, dann Minuten und jetzt steht der vom Ruheständler zum Reisenden mutierte mit dem angetrauten Eheweibe und einem beeindruckenden Rucksack am ZOB in Düsseldorf und hält Aussschau nach dem richtigen

Am nächsten Morgen wird’s dann ernst! Nach einem letzten opulenten Frühstück wird aller Kram zusammen gepackt und der schwere Rucksack auf den Rücken gehievt. Vom Hotel ist es nicht weit zum Startpunkt des SWCP und so kann ich dort schon

Bin schon früh auf den Beinen und nach dem morgendlichen Kaffee wird zusammengepackt. Das ist immer noch neu und umständlich und dauert, so komme ich trotzdem spät los. Vermutlich werde ich die in Paddy Dillons Guidebook veranschlagte heutige Tour nicht

Der Weg führt weiter durch Waldgebiet, es wird schnell wieder warm und meine Wasservorräte – nicht für zwei Tage gedacht – schwinden bedenklich. Dann lichtet sich das Gelände endlich und der Pfad läuft bald wieder schmal und hoch an der

Nach einem ruhigen Frühstück am Ruhetag ist dann erstmal Kleiderpflege angesagt. Zivilisation mit Waschmaschine und Trockner muss genutzt werden und bald kann der Ruheständler sich wieder präsentabel kleiden. Dergestalt geht’s dann am späten Vormittag zunächst ins kleinere Lynton, wo der

Heute soll das Ziel lt. Mr. Dillon Combe Martin sein – schaumerma. Es ist Samstag und so ist der Pfad aus Lynnmouth raus bei weiterhin strahlendem Wetter von Spaziergängern ziemlich gut besucht. Das geht so bis zum sich bald anschließenden

Am Morgen hat der Wind ein wenig nachgelassen, trotzdem wird der Abbau und das Zusammenlegen des Zelts zu einem nervigen Kampf mit dem Element. Dann geht es aber mit frischem Mut weiter und diesmal sogar eine Weile ziemlich geradeaus oben

Tag 7 geht recht manierlich los. Kurzer Aufstieg vom Hafen und dann zieht sich der Pfad ziemlich eben die Küstenlinie entlang mit immer wieder neuen tollen Blicken in Buchten und auf Strände. Aber nichts währt ewig, bald kommen mir Julie

Nun aber auf nach Woolacombe, hilft ja alles nix. Die erwähnten Steigungen stellen sich zuverlässig ein und ich wuchte meine selbst auferlegte Last keuchend und schnaufend „uphill“. Vorbei am Leuchtturm von Bull Point und später an einem Teil der Küste,

Woolacombe hat – erstmals bis jetzt an dieser Küste – einen Sandstrand. Ziemlich tief, ziemlich breit, hier toben sich die Surfer aus. Alles gut und schön, aber der Pfad verläuft teilweise am Strand entlang und durch die Dünen, mal wieder

Dies ist in der Tat wirklich mal eine echt flache Etappe, ohne auch nur ein einziges nennenswertes Auf und Ab (weshalb sie Paddy Dillon wahrscheinlich in einen völlig absurden, über 37 km langen, Streckenvorschlag eingebaut hat). Naja, ich habe mir

Der Pfad bleibt weiter in der Ebene. Es geht um das Mündungsgebiet des River Taw herum, durchgängig auf einem asphaltierten Weg. Das bringt einen voran, ist aber auf Dauer ein wenig eintönig. Unterwegs komme ich mit einem Fahrradfahrer ins Gespräch,

Die drei Kilometer nach Instow sind am nächsten Tag auf weiterhin ebenem Asphalt und bei anhaltend schönem Wetter schnell abgeschritten. Überhaupt das Wetter: Unglaublich, was für ein Glück der Ruheständler damit hat. Sonne pur und blauester Himmel seit Tag 1

Zunächst geht es entlang Westward Ho!s seaside an zahlreichen bunten Badehäuschen vorbei und dann aus dem Ort hinaus. Erstmal verläuft der Pfad ohne große Steigungen wieder links vom Meer, später geht es aufwärts zu grünen Wiesen auf der Höhe der

Zunächst aber führt ihn die App zurück zum SWCP. Morgens auf der Campsite hatte ein altgedienter „Nomade“ wieder einen Tip für einen passenden Campingplatz nahe dem gestrigen Tagesziel, Clovelly. Sechs Kilometer sind es bis dorthin. So weit wäre es auch

Er kommt um 8 und ich stehe bereit mit meinem Sisyphus-Buckel. In fünf Minuten sind wir unten an einem Coastpath-Wegweiser, deren Entfernungsangaben i.d.R. mit Vorsicht zu genießen sind. Ich bedanke mich artig, häng mir den Rucksack um und weiter geht’s.

So richtig ausschlafen geht mittlerweile garnicht mehr – früh ins Bett und früh wieder wach ist zum Rhythmus geworden – aber noch ein bisschen faul im Schlafsack liegen und seinen Gedanken nachhängen hat auch was. Dann gibt’s in Ruhe einen

Nun also die Killeretappe! Auf der gesamten Strecke folgen neun steile bis sehr steile Auf- und Abstiege in mehr oder weniger großen Abständen aufeinander, das bekomme ich mit meiner „Zuladung“ nicht hin. Also wird die Strecke geteilt. Ungefähr auf der

Am nächsten Morgen komme ich mit meinem Zeltnachbarn ins Gespräch. Letztens war er schon deutlich vor mir unterwegs, heute hat er ein Frühstück im Gasthof bestellt und das gibt es nicht vor 8:00 Uhr. Er erweist sich als netter Londoner,

Es war ja sicher irrational um nicht zu sagen blöd, aber irgendwie war ich davon ausgegangen, dass nach der „Killeretappe“ 9 nun ein wenig Ruhe einkehren würde i.S. von – naja, weniger Höhenmetern halt, bisschen Flachland. Das war auch so:

Um es gleich vorwegzunehmen: Mit 850 Höhenmetern wird es an diesem Tag auch nicht langweilig werden. Auf 223 m über NN wird mich das High Cliff, die höchste Klippe Cornwalls, auf dieser Etappe bringen. Ich werde mich einmal verlaufen und

In Ermangelung irgendwelcher Sitzgelegenheiten – die besseren Campingplätze stellen manchmal einige dieser klassischen Bänke-Tischkombinationen für die „Holzklasse“ (Zeltbewohner) auf – breite ich meinen Schlafsack auf dem Rasen vor dem Zelt aus und fläze mich im Prinzip den ganzen Tag darauf

Letzte Nacht im Zelt, Petrus hält unbeirrt zu mir und bei strahlendem Sonnenschein geht es am Morgen dann erstmal wieder nach Boscastle, zurück auf den Pfad. Durch einen netten kleinen Stadtkern kommt der Wanderer zum winzigen Hafen mit ganz enger

Durch meine neuerliche Planänderung bleibt genügend Zeit, längstmöglich auszuschlafen und dann in Ruhe in der „WG“-Küche zu frühstücken. Danach mache ich mich an die Feinabstimmung meiner Rückreise, schaue nach der Bushaltestelle (nur knappe 150 m entfernt) und checke die Verbindungen.

Das gelingt mir auch, zwei Stunden vor der Zeit sitze ich gestiefelt und gespornt in der Küche zu einem letzten Frühstück auf cornischem Boden. Dann wird noch ein bisschen erzählt – Marcus und Nell haben letzte Nacht wegen des Wetters