12. Mai 2025 Tag 14 Stroxworthy Farm – Clovelly
Zunächst aber führt ihn die App zurück zum SWCP. Morgens auf der Campsite hatte ein altgedienter „Nomade“ wieder einen Tip für einen passenden Campingplatz nahe dem gestrigen Tagesziel, Clovelly. Sechs Kilometer sind es bis dorthin. So weit wäre es auch von Bucks Mill aus noch gewesen – allerdings über Berg und Tal. Heute geht es auschließlich bequem über die Straße dorthin, durch die britische countryside und beschauliche kleine Örtchen an der Landstraße.
Dann ist „Roey’s Retreat“ erreicht, ein Campingplatz 2 Kilometer vor Clovelly. Große Rasenfläche, ein ausladendes Glamping-Zelt, mehrere überdachte Sitzgruppen, die üblichen „facilities“ – aber kein Mensch vor Ort. Immerhin erreiche ich Roey per Telefon. Ich könne mich mit meinem Zelt da oder da hinpflanzen, er käme gleich mal vorbei. Alles klar. Kaum steht die Hütte, kommt Roey angefahren. Offensichtlich betreiben er und seine Frau den Platz nebenberuflich. Er ist total nett, es gibt einen sehr gut ausgestatteten kleinen Shop auf „Honesty“-Basis, der Mann hat Vertrauen! Die Sanitärausstattung ist einfach, aber ausreichend. Überall finden sich nette kleine Dekoteile, hier herrscht eindeutig eine freundliche Gastgebermentalität.
Kurz nach mir treffen Jaana und Pekka ein. Das finnische Paar habe ich auf dem Campingplatz vor Instow kennengelernt, sie machen den SWCP in Etappen und arbeiten sich gegen die „normale“ Richtung von Süd nach Nord vor. Dabei werden sie durch Probleme mit Pekkas Achillessehne gehandicapt. Deshalb exercieren sie derzeit eine Kombination aus Busfahren und Wandern. Sie haben für heute – zu ihrem 25. Hochzeitstag – das pompöse Glamping-Zelt gemietet, werden aber morgen dann ihr eigenes Zelt in Gebrauch nehmen.
Nachdem ich meine Routinen abgespult habe mache ich mich auf nach Clovelly. Dieses malerische alte Dörfchen zieht sich von der Höhe des Cliffs hinunter bis zu einem kleinen Hafen. Die schmalen Straßen sind durchgängig mit großen dunklen Kieselsteinen gepflastert und so steil und eng, dass seit jeher Lasten nur auf Schlitten, von Eseln gezogen, transportiert werden können.
Natürlich ist Clovelly ein Touristenmagnet, aber jetzt um 17:00 sind alle Läden und Lokalitäten geschlossen und entsprechend leer ist der Ort. Tatsächlich ist die steile Straße vom Hafen wieder rauf dann für mich – ohne Rucksack – kein Thema. Ich schwebe geradezu hoch …
Zurück auf dem Platz laden mich die Finnen auf ein Bier ein und wir diskutieren ihre und meine möglichen Routen und bestmöglichen Strategien. Ich spendier dann auch noch ne Runde und wir sitzen nett zusammen bis es dunkelt. Morgen muss ich pünktlich raus, Roey hat angeboten, mich runter zum Pfad zu fahren. Das spart mir 2,5 Kilometer Gepäckmarsch und er kommt um 8.




















