19. Mai 2025 Tag 21 Ruhetag

In Ermangelung irgendwelcher Sitzgelegenheiten – die besseren Campingplätze stellen manchmal einige dieser klassischen Bänke-Tischkombinationen für die „Holzklasse“ (Zeltbewohner) auf – breite ich meinen Schlafsack auf dem Rasen vor dem Zelt aus und fläze mich im Prinzip den ganzen Tag darauf herum. Zwischendurch mache ich einen Spaziergang zum Farm-Shop, pasties habe ich beim SPAR in Boscastle keine bekommen. Die sind nun leider auch hier „out“, so dass ich den Laden nur mit einem sausage roll, Brot und einem Camenbert verlasse.

Zurück auf dem Schlafsack beschäftige ich mich ausgiebig mit den nächsten Etappen auf dem SWCP. Ich studiere ihre Eigenheiten und die vorgeschlagenen Streckenlängen, überlege Zwischenstationen, prüfe Unterkunfts- und Campingmöglichkeiten. In der Zusammenschau und Abwägung aller Gegebenheiten, Befindlichkeiten, Wenns und Abers komme ich letztendlich zu dem Schluß, dass die Unternehmung SWCP nunmehr zeitnah zu einem vorläufigen Ende zu bringen sei. Auf gut deutsch: Diese Woche soll noch gewandert werden, dann ist erstmal Schicht. Die Entscheidung wird mit den Bildern des Tages auch den interessierten Zuschauerinnen und Zuschauern mitgeteilt.

Als ich dann die Rückreiseplanung konkret angehe wird schnell klar: Ab Freitag werden die Fahrten mit dem Flixbus deutlich teurer, ohne deswegen schneller/besser koordiniert zu sein. Abfahrt ist in Newquay, da muss man erstmal mit dem lokalen Bus hin. Lege ich darüber eine mögliche, halbwegs realistische Wanderplanung über den Donnerstag hinaus, dann haut das hinten und vorne nicht hin.

Also noch anders: Nächste Station ist Tintagel. Dort habe ich ein Bett in einem Backpackerhostel ergattert. Da werde ich dann zwei Tage bleiben. Weil die darauf folgende Etappe nach Port Isaac a) wieder heftig ist und b) es in dem „prominenten“ Ort (diente schon häufiger als Filmkulisse) wieder mal keinen Campingplatz gibt, werde ich am Mittwoch ohne Rucksack nach Port Isaac laufen und von dort mit dem Taxi nach Tintagel zurückfahren. Am Donnerstagvormittag dann mit dem local bus nach Newquay und von dort um 14:15 mit dem Flixbus Richtung London – Paris – Düsseldorf. Beschlossen und verkündet!

Nun, da eine Entscheidung gefallen ist und alles in Sack und Tüten – Hostel und grüner Bus gebucht, lokale Busverbindung geklärt, Ehefrau und die geneigte Zuschauerschaft auf aktuellen Stand gebracht – streckt sich der Ruheständler entspannt auf seinem Schlafsack aus und hält das Gesicht in die Sonne.

Das Aufregendste für den Rest des Tages ist ein Umzug der hiesigen Schafherde. Früher schwangen die Hirten Stäbe, heute sitzen sie auf Quads und hupen …

–> 20. Mai