5. April 2025
Von gestern auf heute war Generalprobe – in 3 Wochen wird es ernst.
Zunächst ging es von Kettwig nach Düsseldorf durch die Botanik: 20,6 KM. Ziel war die dortige Klinik, auf deren großem grünen Gelände ich erstmals das Zelt in freier Natur aufschlagen wollte, an einer abgelegenen und nicht zugänglichen Stelle versteht sich.
Leider brachte es der Rucksack – gepackt unter realistischen Backpackerbedingungen – am Ende auf 16 Kilo. Das ist bannig viel!

Da es sich um dabei aber um ein gutes und auf mich eingestelltes Modell handelt, drückt die Last nicht wie ein Sack Kartoffeln im Kreuz. Getragen werden muss sie trotzdem von Füssen, Knien, Muskeln, Bändern und Sehnen. Da wird es dann unterwegs zum Schwur kommen und die Wahrheit ans Licht.
Nach gestern gut 20 und heute nochmal 11 km fühle mich allerdings durchaus ein bisschen gerädert. Das muss u.U. diesmal ein Trip mit reichlich Pausentagen werden – Rentnertrail gewissermaßen.
Die Probewanderung selbst verläuft bei strahlend-sonnigem, allenfalls ein wenig zu warmem Wetter größtenteils schön durchs Grüne mit nicht allzu hohen Anforderungen an die Kondition.
Vor Ort angekommen bilden zwei nette Menschen gewissermaßen ein Empfangskomitee, kaltes Bier und heißes Grillgut stehen für den verschwitzten Wanderer bereit – großartig! Wird vermutlich nicht Standard auf dem SWCP sein – however, hier und jetzt ist es klasse und es wird ein langer und sehr netter Abend.

Die eigentliche Campingveranstaltung ist völlig unkompliziert. Zeltaufbau wurde ja schon geübt, lediglich die entsprechenden Schnüre müssen noch ans Überzelt geknüpft und abgespannt werden.
In Anbetracht ziemlich zurückhaltender Temperaturvorhersagen für die Nacht war der eher schwere und voluminöse, aber polartaugliche Schlafsack der Gattin schon vorher auf den Platz gebracht worden. Wie geplant beschert dieser dem Outdoor-Debütanten dann eine kuschelig-warme Nacht bei 4 Grad Celsius Außentemperatur, mein leichtes „Reisemodell“ hätte mich da wohl bibbern lassen. Lediglich das Verlassen der warmen Hülle in der Früh gerät dann zur Charakterprüfung. Ist aber eigentlich wie Schwimmen: Wenn man erstmal drin ist …

Einmal draußen in diesem Fall wird erstmal Kaffee gekocht und gefrühstückt . Beim anschließenden Abbau- und Aufbruchsgeschehen agiert der Ruheständler eher unbeholfen. Die Abläufe sind noch neu, Routine muss sich unterwegs einstellen.
Am Ende befindet sich dann der ganze Kram doch wieder an seinem Platz im und am Rucksack und auf Schusters Rappen geht’s zur Gattin, diesmal nur 11 Kilometer. Die aber verlaufen ausschließlich über Asphalt. Am Ziel gibt es dann einen deutlichen Protest nicht nur der Füsse, sondern auch die Iliotibialbänder fragen nach dem Geisteszustand des Ruheständlers.
Was bis jetzt eher eine bange Vermutung war erhärtet sich nun: Das wird wohl – zumindest für den Anfang – eine Wanderung in gemütlichem Tempo mit schlanken Etappen und reichlich Ruhetagen werden.
Wie auch immer: „Only the Brave!“




